Ein Denkmal für "Stillgeborene" als Sinnbild des Lebens
Für all jene, die ihre Augen in dieser Welt nicht geöffnet haben, die gegangen sind bevor man sie liebevoll in die Arme schließen konnte. Sie sind nur ein "Hauch von Leben". Fehlgeborene, Totgeborene, die ihr erstes Ziel, das Leben außerhalb des schützenden Mutterleibs nicht erreichen.
Aber auch für all jene, die Abschied nehmen von denen, die sie lieben, von welchen Spuren auch immer ihre Wege gezeichnet sind.
Der Entwurf des Denkmals ist aus dem Wunsch entstanden, auf dem Friedhof einen Ruhepol für alle Trauernden zu schaffen.
Die dargestellte Mutterfigur verkörpert den Schmerz des Abschieds, der Trauer, als auch das liebevolle Loslassen.
Sie hält mit ihrer Linken ihr Gewand fest an ihrem Herzen, eine sich schützende Gestik als Ausdruck ihres seelischen Kummers. Ihre Rechte legt sie sanft auf ihren Schoß und zeigt mit ihrer Hand auf eine Quelle, auf welche auch ihr Blick gerichtet ist.
Die Quelle steht für die Auferstehung, das Wasser für das Leben als ein Symbol der Schöpfung. Sie versinnbildlicht den Prozess von Werden, Sein, Vergehen und schließlicher Auferstehung als immerwährenden Zyklus.
Somit bildet die Figur mit der Quelle und dem Marmorblock auf dem sie sitzt eine Einheit die in unserer irdischen Vergänglichkeit uns erinnern soll, den Blick auf das "Leben" zu richten.
Johanna Schwaiger
Oktober 2010